Was passiert wirklich bei einem geplanten Kaiserschnitt?

5/3/20253 min read

Liebe werdende Mama,

als Hebamme mit über 15 Jahren Erfahrung und mehr als 2.000 begleiteten Kaiserschnitt-Geburten werde ich täglich gefragt: "Was passiert eigentlich genau bei meinem Kaiserschnitt?" Diese Frage ist so berechtigt und wichtig, denn Unwissen schürt Ängste, während Wissen Sicherheit gibt.

Der Weg in den OP – Schritt für Schritt

Ein geplanter Kaiserschnitt beginnt nicht erst im Operationssaal, sondern bereits zu Hause. Du kommst nüchtern ins Krankenhaus – das bedeutet, du hast mindestens 6 Stunden vor dem Eingriff nichts gegessen und 2 Stunden nichts getrunken. Diese Nüchternheit ist wichtig für deine Sicherheit während der Narkose.

Im Krankenhaus angekommen, wirst du zunächst auf der Wochenbett aufgenommen. Hier erfolgt die Aufnahmeuntersuchung: Blutdruck, Puls, Temperatur und eine letzte Kontrolle deines Babys per CTG. Das CTG zeigt uns, ob es deinem Baby gut geht.

Die OP-Vorbereitung

Du bekommst spezielle OP-Kleidung, einen venösen Zugang wird gelegt (meist am Handrücken oder Unterarm), und du wirst ausführlich über den Ablauf informiert.

Falls das noch nicht passiert ist, kommt spätestens jetzt der Anästhesist zu dir und erklärt die geplante Narkoseart. Bei geplanten Kaiserschnitten wird meist eine Spinalanästhesie oder (selten) eine Periduralanästhesie (PDA) verwendet – du bist also wach und erlebst die Geburt deines Babys bewusst mit.

Im Operationssaal – Ein Ort der Geburt

Der OP-Saal mag auf den ersten Blick kalt und technisch wirken, aber für uns Hebammen ist er ein Geburtsort wie jeder andere auch. Du wirst auf den OP-Tisch gelagert, meist in Rückenlage mit leicht erhöhtem Oberkörper. Ein Sichtschutz wird aufgebaut, sodass du den eigentlichen Schnitt nicht siehst, aber dein Baby sofort erblicken kannst, wenn es geboren wird. Wichtig: Du solltest das Bonding vorher vereinbart haben! (Siehe Geburtsvorbereitung unten)

Die Narkose wird gelegt – bei einer Spinalanästhesie spürst du einen kleinen Pieks am Rücken, dann werden deine Beine warm und schwer. Du spürst Berührungen, aber keine Schmerzen. Dein Partner darf meist neben dir sitzen und deine Hand halten. (Den genauen Ablauf erkläre ich dir gerne in meiner Geburtsvorbereitung.)

Der Moment der Geburt

Vom ersten Schnitt bis zur Geburt deines Babys vergehen meist nur 5-15 Minuten. Du spürst ein Ziehen und Drücken, dann hörst du das erste Schreien deines Kindes – ein Moment, der genauso magisch ist wie bei jeder anderen Geburt auch.

Dein Baby wird dir sofort gezeigt, oft kannst du es auch gleich auf die Brust gelegt bekommen, während die Ärzte dich vernähen. Dieser erste Hautkontakt ist genauso wichtig und möglich wie bei einer vaginalen Geburt.

Nach der Geburt – Die ersten Stunden

Während du vernäht wirst (das dauert etwa 20-30 Minuten), kann dein Baby bei dir bleiben oder wird vom Partner gehalten. Viele Kliniken ermöglichen heute das sogenannte "Sectio-Bonding" – dein Baby liegt auf deiner Brust, während du versorgt wirst.

Nach dem Eingriff kommst du zunächst in den Aufwachraum, wo dein Kreislauf überwacht wird. Dann geht es zurück auf die Wochenstation mit oder zu deinem Baby.

Was du wissen solltest

Ein Kaiserschnitt ist ein routinierter, sicherer Eingriff. Die Komplikationsrate ist sehr gering, und die meisten Frauen erholen sich schnell und gut. Dennoch ist es eine Operation, und dein Körper braucht Zeit zur Heilung.

Die Narbe ist heute meist nur noch ein länglicher, horizontaler Schnitt knapp über dem Schambein – der sogenannte "Bikini-Schnitt". Er heilt in der Regel sehr schön ab und ist später oft kaum sichtbar. Allerdings bilden sich manchmal auch unschöne Fettschürzen, was mit mehreren Faktoren zusammenhängt. Gewicht und Operationstechnik spielen dabei ebenso eine Rolle, wie die Beschaffenheit deines Bindegewebes und deine individuelle Wundheilung.

Deine Vorbereitung ist entscheidend

Auch wenn ich dir hier den Ablauf erklärt habe: Die eigentliche Kaiserschnitt-Geburtsvorbereitung beginnt schon viele Wochen vor dem Kaiserschnitt – idealerweise ab SSW 20. Eine gute Vorbereitung auf deinen Kaiserschnitt entscheidend für eine positive Erfahrung und damit dein Baby und du möglichst gesund bleiben. Leider sind meine Betreuungskapazitäten bis Mitte Mai vollständig ausgelastet, sodass ich keine neuen Termine annehmen kann.

Für eine umfassende Kaiserschnitt-Vorbereitung kann ich dir jedoch den Kurs von Petra auf www.bauchgeburt.com wärmstens empfehlen. Mit dem Rabattcode HEBAMMEJASMIN bekommst du sogar 20% auf alle ihre Produkte. Petra hat einen wunderbaren Online-Kurs entwickelt, der alle wichtigen Aspekte der Kaiserschnitt-Vorbereitung abdeckt und dir hilft, selbstbewusst und gut vorbereitet in deine Geburt zu gehen.

Dein Kaiserschnitt ist deine Geburt – und mit der richtigen Vorbereitung wird er zu einem wunderschönen, kraftvollen Erlebnis.

Alles Liebe, deine Hebamme Jasmin